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Vor- und Nachteile von Substraten und Anbau-Systeme (Terra, Coco, Hydro, Aqua)

In diesem Blog stellen wir euch alles rund um die Themen Erde, andere Substrate wie Cocos oder Pebbles und auch substratlose Systeme vor. Wir werden einen Ausblick geben, worauf man bei den einzelnen Anbaumedien achten muss, wo die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile liegen.

Allgemeines zum Thema Nährstoffe

Grundsätzlich benötigen Pflanzen zum Wachsen und Gedeihen Nährstoffe, so wie wir Menschen auch essen und trinken müssen. Diese Nährstoffe sind Elemente, welche durch die Wurzeln zugeführt werden. Die ergänzenden Nährstoffe versetzen eure Pflanzen in die Lage, unter Kunstlicht ihr maximales Potenzial zu entfalten. 

Wir unterscheiden zwischen nicht-mineralischen Nährstoffen wie Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, die aus Luft und Wasser aufgenommen werden und mineralischen Nährstoffen, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die zum großen Teil aus dem Substrat bzw. der Nährlösung absorbiert werden.

Als Substrat bezeichnet man das “Medium”, von dem die Pflanze über ihre Wurzeln die Nährstoffe gewinnt. Wir unterteilen die Anbausysteme in System Topf und Hydro-, Aqua- und Aeroponische Systeme.

System „Topf“ mit Erde

Als System Topf, bezeichnen wir logischerweise alle Substrate, die in den Topf kommen. Das kann zum einen die klassische Topferde sein, aber auch gemahlene Kokosfaser eignet sich als Substrat.

Erde hat den Vorteil, dass diese bereits Nährstoffe beinhaltet und viele Fehler verzeiht, muss abhängig von der Topf- und Pflanzengröße 1-7 mal die Woche gegossen werden und ist dadurch besonders gut für Anfänger geeignet ist. Des Weiteren muss die Erde in größeren Säcken be- und entsorgt werden. Man kann dafür auf simple Topferde aus dem Baumarkt zurück greifen, Profierde im Fachgeschäft kaufen oder auch eine eigene Bodenmischung zubereiten und die Nährstoffe für jede Stufe benötigt hinzufügen. Wir haben uns für unser Experiment für Terra Professional von CANNA entschieden.

Das Torf-Problem

Ein Kritikpunkt den wir definitiv anführen wollen, ist das Thema Torf. Viele Blumenerden enthalten Torf aus Mooren. Doch der Torfabbau zerstört die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere. Auch fürs Klima ist der Abbau schlecht: Durch die Entwässerung der Feuchtgebiete entweicht CO2, außerdem entfällt ein wertvoller Speicher für das Treibhausgas.

Der Umgang mit Coco

Wer für seine Töpfe nicht mit Erde befüllen will, kann aber auch Kokos verwenden. Wir haben uns für CANNA Coco Professional entscheiden, dies ist ein umweltfreundliches Substrat, welches aus alten Kokosnussschalen gewonnen wird. Darüber hinaus ist Kokos absolut torffrei, was sich über einen Großteil der Erden nicht behaupten lässt. Es beinhaltet keine wichtigen Nährstoffe für die Pflanze, heißt konkret: diese müssen nachträglich hinzugefügt werden. Dafür punktet Kokos durch hervorragende Eigenschaften wie beispielsweise eine enorme Speicherkapazität von Wasser, die Förderung der Wurzelbildung und besonders die Wiederverwendbarkeit alter Kokossubstrate.

Auch ist Kokos in der Regel frei von Schädlingen, Keimen und Pilzen, da diese keinen optimalen Lebensraum vorfinden und sich nicht wohlfühlen. Der Umgang mit Kokos ist etwas schwerer als mit Erde, verspricht jedoch leicht schnelleres Wachstum und höhere Erträge. Da Kokos ein eher sensibles Medium ist, verzeiht es weniger Fehler bei der Nährstoffversorgung. Darum ist es für belesene Anfänger besser geeignet. Im Fachgeschäft ist Coco in verschiedenen Varianten zu haben:

  • Gepresste Blöcke
  • Flachen Platten
  • Kleine Tabs (direkt für den Topf)
  • Lose Fertigmischung

Steinwolle-Blöcke

Viele Grower schwören auf die Nutzung von Steinwolle als Aufzuchtmedium, wobei es sich dabei meistens um den Anbau via Hydrokultur handelt. Steinwolle ist ein hundertprozentiges Naturprodukt, das aus geschmolzenem und zerfaserten Stein besteht. Die Hauptbestandteile von Steinwolle können dabei Anorthosit, Dolomit oder Basalt sein. Die Steinwolle hat eine Wasseraufnahmefähigkeit von mehr als 90%, wodurch die Steinfasern ein perfektes Anbaumedium für Hanfpflanzen sind und besonders in hydroponischen Systemen ihren Vorteil ausspielen können. Weitere Vorteile wären der Schutz vor Krankheiten, eine tolle Belüftung, also die Versorgung mit Sauerstoff, sowie einfaches Umtopfen.

Steinwolle enthält jedoch keine Nährstoffe, darum müssen diese dauerhaft durch die Bewässerung hinzugefügt werden. 

Pebbles-Tonkugeln

Pebbles sind gebrannte Tonkugeln, welche durch ihre Form die Wurzeln optimal mit Sauerstoff versorgen. Mithilfe der Steuerung der Zufuhr von Nährstoffen und Feuchtigkeit der Wurzeln kann das Maximum der Pflanzen erreicht werden. Anwendung finden Pebbles meistens in geschlossenen aquaponischen Systemen.

Aquaponische Systeme

Für die Fortgeschrittenen unter Euch gibt es auch Möglichkeiten, die Wurzeln quasi frei hängen zu lassen und mithilfe von hydroponischen Systemen die Nährstoffe direkt an ihr Ziel zu bringen, kann eine kontinuierliche Nährstoffversorgung das Wachstum und der Ertrag deutlich gesteigert werden. Diese Systeme (wie zum Beispiel unser DWC / Deep Water Culture – System) sind dadurch gekennzeichnet, dass diese durch eine sehr häufige oder dauerhafte Bewässerung betrieben werden. Diese Systeme sind nicht für Anfänger aufgrund der erhöhten Komplexität und Fehlermöglichkeiten geeignet. Wir verwenden als Substrat die oben erwähnten Pebbles.

Substratlose Systeme (Aeropnik)

Zu den Substratlosen Systemen gehören Systeme wie beispielsweise unser aeroponisches System von der Firma growTOOL. Diese Anbausysteme sind zwar am komplexesten, jedoch auch am interessantesten, weil diese, wenn sie einmal eingerichtet sind am wenigsten Arbeit machen, das schnellste Wachstum und den höchsten Ertrag mit sich bringen. Darüber schreiben wir auch noch einen separaten Artikel, welchen wir euch hier verlinken werden.

Wie ihr seht… Es gibt eine große Auswahl an möglichen Anbaumedien – ihr habt also die Wahl, wie ihr eure Pflanzen “füttern” bzw. versorgen wollt. Ihr könnt eure Pflanzen im Topf anbauen, das wäre für den Anfang wahrscheinlich am sinnvollsten. Schlussendlich hängt es viel mehr von euren persönlichen Vorzügen ab und natürlich auch vom Budget. Wir empfehlen mit dem Anbau von Erde zu starten und Erfahrungen zu sammeln, sich weiter zu bilden und schlussendlich auf substratlose Systeme hinzuarbeiten. Ohne Erfahrung, wird zu 100% etwas schief gehen und ihr könnte die komplette Ernte vergessen.

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